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  1.2 Ist Englisch einfach?

Englisch gilt im Allgemeinen als einfach, was insofern zutreffend ist, als der Einstieg einfacher ist als in andere Sprachen. Typische Schwierigkeiten wie zum Beispiel die Pluralbildung, Konjugation, Satzstellung sind im Englischen sehr einfach, so dass auch derjenige, der sich erst seit kurzem mit Englisch beschäftigt, schon einfache Sätze bilden kann.

1) Das Englische kennt für Dinge nur ein Geschlecht. Feminine und maskuline Formen gibt es nur für Lebewesen.
2) Die englischen Konjugationsmuster (Beugung der Verben) haben sehr wenig Formen.
3) Die Satzstellung ist relativ stabil, folgt fast immer dem Schema Subjekt - Prädikat - Objekt.
4) Das Englische dekliniert nicht. Die Beziehungen der Objekte zueinander wird über Präpositionen geklärt.
5) Artikel und Adjektive ändern sich nicht in Abhängigkeit vom Fall (Nominativ, Genitiv, Dativ Akkusativ), Geschlecht (männlich, weiblich) oder Zahl (Singular, Plural).

All das bewirkt, dass man mit relativ geringen Grammatikkenntnissen schon sehr viel erreichen kann. Das ist nicht in allen Sprachen so. Ein paar ausgewählte Verben, ein paar Substantive und schon kann man sich verständlich machen.

Der Punkt ist ziemlich entscheidend. Das Problem beim Spracherwerb ist der Einstieg. In dem Moment, in dem es gelingt, sich einigermaßen verständlich zu machen, läuft der Rest was wie von selbst und eben dieser Einstieg ist im Englischen vergleichsweise einfach. Es ist jedem unbenommen über die Gründe zu spekulieren, warum Englisch die absolut dominierende Sprache geworden ist und es mag da viele Gründe geben. Ein Grund, unter vielen, könnte aber auch die schlichte Tatsache sein, dass der Einstieg einfach ist. Wer will kann auch darüber spekulieren, warum in den USA die sprachliche Integration von Immigranten besser gelingt, als z.B. in Deutschland. Auch das kann, neben vielen anderen Gründen, auch mit dem leichteren Einstieg zusammenhängen.

Ab einem bestimmten Punkt ist Englisch aber auch schwieriger als andere Sprachen. Einige Schwierigkeiten sollen kurz genannt werden, die Liste ist natürlich nicht abschließend.

1) Das englische Zeitensystem ist wesentlich komplexer als das deutsche Zeitensystem, wenn auch einfacher als das der romanischen Sprachen.
2) Der Gebrauch der Modalverben ist schwierig, weil englische Modalverben nicht alle Formen in allen Zeiten bilden.
3) Das Englische kennt unterschiedliche Wörter für die Beschreibung von Wandlungen, also Wörter, die dem deutschen werden entsprechen. Es ist hier zwar einfacher als andere Sprachen (z.B. das Spanische), aber immer noch reichlich kompliziert.
4) Eine Hürde ist natürlich auch die Rechtschreibung bzw. Aussprache, weil, wie wir schon im nächsten Kapitel sehen werden, aus der Art, wie etwas geschrieben wird, sich nicht sicher entnehmen lässt, wie etwas gesprochen wird.
5) Viele Verben sind unregelmäßig und müssen auswendig gelernt werden.
6) Das Englische kennt sehr viele Partizipialkonstruktionen und andere Konstruktionen ähnlichen Typs, wie den gerund, die im Deutschen so nicht möglich sind.





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